Bericht: Assisi-Fahrt 2015
Auf den Spuren von Franz und Klara von Assisi
Von 19. bis 25. August 2015 spüren wir dem Leben der Heiligen von Assisi nach. Als eine Gruppe von 20 Personen, Freunde und Freundinnen der Franziskanerinnen von Amstetten, sind wir unterwegs auf den Wegen Assisis und erahnen im Gehen und in stillen Zeiten das Geheimnis, das in Franz und Klara von Assisi verborgen bis heute wirkt. Wir können und wollen uns dieser Ausstrahlung nicht entziehen.
In einem ersten Rundgang in der Stadt erkunden wir die Rocca, den Geburtsort, die Taufkirche. Am anderen Tag finden wir uns draußen vor der Stadt am Berghang im Kirchlein San Damiano wieder, in der Ebene besuchen wir Rivotorto, und kommen schlussendlich in den Haupt- und Gründungsort des Franziskanerordens, dem Kirchlein Portiunkula in der großen Basilika von Santa Maria degli Angeli.
Am nächsten Tag geht es hinauf auf den Berg Richtung Monte Subasio – in halber Höhe halten wir Einkehr in einer Einsiedelei, der Carceri. Mit dem Kreuzbild von San Damiano, vor dem Franziskus innig und ausdauernd gebetet hat, gehen wir durch diese Pilgertage.
Bruder Thomas Freidel, Minorit aus Deutschland und langjähriger Pilgerseelsorger in San Francesco, stellt in seiner Führung durch die Unter- und Oberkirche das Leben der beiden Heiligen hinein in den Kontext der Glaubensgeschichte des Alten und Neuen Testamentes. Die Bilder von Giotto, Cimabue, Lorenzetti u. a. lassen uns staunen über das Gesamtkunstwerk, das in San Francesco geschaffen wurde. Ein besonderes Geschenk ist ein festlicher Sonntagsgottesdienst in der Oberkirche von San Francesco, den ein Chor aus Asparn an der Zaya musikalisch gestaltet hat.
Abschied nehmen wir von der Stadt Assisi mit einem Besuch in St. Chiara und einer Schlussandacht im Kirchlein San Stefano.
Der Berg La Verna (in der Nähe von Arezzo) erzählt in seinen schroffen Felsformationen und Schluchten etwas von der Sehnsucht des Franziskus nach einer tiefen und innigen Beziehung zu Jesus Christus. Dieser erfährt ihn an diesem Ort als den Gekreuzigten, der ihm seine Wundmale einprägt.
Den Hl. Antonius besuchen wir bei der Hinfahrt in Padua, bei der Heimfahrt machen wir Halt beim Marienwallfahrtsort Madonna della Corona (Spiazzi) und beim Heiligtum San Romedio (in der Nähe von Cles).
Gebet des hl. Franziskus vor dem Kreuz von San Damiano:
Höchster, lichtvoller Gott,
erleuchte die Finsternis in meinem Herzen:
gib mir einen Glauben, der weiterführt,
eine Hoffnung, die durch alles trägt,
und eine Liebe, die niemanden ausschließt.
Lass mich spüren, wer du bist, Herr,
und erkennen, wie ich deinen Auftrag erfülle.
Übersetzung Br. Niklaus Kuster OFMCap
Text: Sr. Franziska Bruckner, Amstetten