14.03.2015: Freundeskreistreffen in Zwettl
Freundeskreistreffen im Kloster der Franziskanerinnen in Zwettl am 14. März 2015
Von Langenlois, Amstetten und Zwettl kamen ca. 40 Freundinnen und Freunde der Franziskanerinnen zum 5. Treffen. Es stand unter dem Thema „Dem Anderssein Heimat geben – die Begegnung des Franziskus mit dem Sultan".
Nach dem Ankommen und der Stärkung bei Kaffee und Kuchen stiegen wir in die Thematik ein. Sr. Elvira Reuberger, die Leiterin der Vorbereitungsgruppe, begrüßte alle Teilnehmenden im Kloster Zwettl. „Herr, weil wir den Frieden brauchen, bitten wir um Kraft" – dieses Lied gab einen ersten Hinweis auf die inhaltliche Reise, auf die wir uns einlassen wollten. Eine erste Begegnungsrunde sollte uns ermöglichen mit jemanden aus der Gruppe zu reden, den wir noch nicht kennen bzw. mit der/dem wir noch wenig gesprochen haben. Da gab es spannende und berührende Momente. Im Informationsteil erzählte Karin von ihren Erlebnissen mit einem Arzt aus Pakistan, der auf ihrer Station im Krankenhaus zu arbeiten begonnen hat. Der Weg war nicht einfach, mit vielen Gesprächen und im Austausch über die je eigene Kultur konnten Vorurteile, kulturelle Hemmnisse und Unterschiede wahrgenommen und großteils auch geklärt werden. Einander zu respektieren und anzunehmen ist hilfreich auf dem Weg zu einem guten Miteinander.
Mustafa, ein Freund des Arztes, hatte an diesem Nachmittag Zeit, um mit uns zu reden und von seinem Leben, seinem Verständnis von Religion und Kultur zu berichten. Daraus entwickelten sich intensive Gespräche, manches blieb ungeklärt. Mein Eindruck war, dass es auf beiden Seiten immer wieder viel Mut zur Begegnung und großen Respekt vor dem Anderssein des Anderen braucht. Einen kleinen Schritt aufeinander zu konnten wir an diesem Nachmittag erleben. Das war für mich eine tolle Erfahrung.
In der Begegnung des Franziskus mit dem Sultan 1219, die mit verteilten Rollen gelesen wurde, konnten viele der bewegenden Momente des vorangegangenen Gesprächs aufgefangen werden. Es geht in erster Linie um einen Dialog auf Augenhöhe, um eine Sehnsucht nach dem wahren Frieden, der im Herzen jedes einzelnen beginnt.
Der Lobpreis Gottes des Franz von Assisi enthält viele Anrufungen und scheint inspiriert zu sein von den Gottesnamen des Islam. Bei der abschließenden Feier in der Klosterkapelle konnte jede und jeder von uns eine Anrufung oder einen Gottesnamen ziehen und ihn vor dem Altar niederlegen. Die Seligpreisungen aus dem Matthäusevangelium und der Text „Wo Gewalt anfängt" fassten zusammen, was wir am Nachmittag erlebt, erarbeitet und worum wir gerungen haben.
Es geht darum in Respekt und gegenseitiger Achtung dialogbereit aufeinander zuzugehen. Dieses Treffen war ein Einüben in diese Haltungen.
DANKE allen, die gekommen sind!
DANKE allen, die vorbereitet und organisiert haben!
DANKE allen, die für uns gearbeitet haben.
DANKE für die tolle Verpflegung. Eine heiße Gulaschsuppe stärkte uns für den Heimweg!
Ein nächstes Angebot ist die Assisifahrt von 19. bis 25. August 2015. Anmeldungen sind jederzeit möglich. Siehe Folder.
Fotos und Text: Sr. Franziska Bruckner